West­fä­li­sche Nach­rich­ten, 21.10.2021

Gene­ra­ti­ons­wech­sel in der Gemein­schafts­pra­xis Haus Eichenwald

Die Nach­fol­ge­fra­ge ist geklärt und der Gene­ra­ti­ons­wech­sel in der Gemein­schafts­pra­xis an der König­stra­ße 8 voll­zo­gen. So hat Dr. Rein­hard Stahl mit Anja und Chri­sti­an Lam­mer­ding zwei neue Kol­le­gen bekom­men. Die bei­den 35-jäh­ri­gen Ärz­te haben die Nach­fol­ge von Dr. Armin Sark­hosh ange­tre­ten, der im Novem­ber 2020 mit 76 Jah­ren aus Alters­grün­den aus­ge­schie­den ist. Die Ehe­leu­te tei­len sich die Arbeit. Von Sabi­ne Niestert

 

Dr. Rein­hard Stahl ist glück­lich, dass sich alles so wun­der­bar gefügt hat. So muss­te der Haus­arzt nicht allei­ne prak­ti­zie­ren, als sein lang­jäh­ri­ger Kol­le­ge, Armin Sark­hosh, im Novem­ber 2020 mit 76 Jah­ren aus der Gemein­schafts­pra­xis aus­ge­schie­den ist. Glück­li­cher­wei­se war da schon Anja Lam­mer­ding da. Die jun­ge Frau aus Süd­deutsch­land hat­te sich bereits 2018 sozu­sa­gen „auf gut Glück“ als Wei­ter­bil­dungs­as­si­sten­tin vor Ort beworben.

„Ein Geschenk des Him­mels, denn damals habe ich noch gar nicht gesucht“, freut sich der drei­fa­che Vater, dass ihm die Nach­wuchs­kraft so „her­ein­ge­schneit“ ist. Noch bes­ser sei, dass sie geblie­ben ist und gemein­sam mit ihrem Mann Chri­sti­an, der eben­falls als Arzt arbei­tet, den Sitz von Armin Sark­hosh über­nom­men hat. Damit ist nicht nur die Nach­fol­ge­fra­ge geklärt, son­dern auch der Gene­ra­ti­ons­wech­sel voll­zo­gen, dem sich die alt­ein­ge­ses­se­ne Pra­xis stel­len musste.

„Jetzt bin ich der Seni­or“, bekennt Dr. Stahl, der inzwi­schen 58 Jah­re alt ist, und und immer ger­ne und gut mit Armin Sark­hosh zusam­men­ge­ar­bei­tet hat. „Ich habe ihn nicht nur als Kol­le­gen, son­dern auch als Freund sehr geschätzt“, bekennt der Medi­zi­ner, der sei­nem ehe­ma­li­gen Mit­strei­ter und des­sen Fami­lie nur das Beste wünscht. Immer­hin haben die bei­den Ärz­te über ein Vier­tel­jahr­hun­dert die Pra­xis mit­ten in der Alt­stadt gemein­sam betrie­ben. Die­se befand sich zunächst über zehn Jah­re im alten Kran­ken­haus­ge­bäu­de, das jetzt umge­baut wer­den soll.

2009 ist das Duo an die König­stra­ße 8 in das Haus Eichen­wald, in dem frü­her eine jüdi­sche Fami­lie gelebt hat, umge­zo­gen. Das Gebäu­de, das lan­ge leer stand, muss­te erst umfang­reich saniert wer­den. Doch die­se Mühen und Inve­sti­tio­nen haben sich gelohnt. „Das ist wirk­lich ein schö­ner Arbeits­platz“, schwärmt der Haus­herr, der froh ist, dass in dem schmucken Gebäu­de auch Logo­pä­din Anja Sicking, Ergo­the­ra­peut Kar­sten Weh­ner und Kin­der- und Jugend­psy­cho­the­ra­peu­tin Kat­ja Ehr­lich – letz­te­re ist neu und der Bedarf ist, laut Dr. Stahl, rie­sig – einen Platz gefun­den haben. Mit den ande­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und den Lam­mer­dings dürf­te das Team jetzt wie­der kom­plett sein. Das jun­ge Paar, das sich übri­gens wäh­rend des Medi­zin­stu­di­ums in Essen ken­nen- und lie­ben gelernt hat, hat sich bewusst für den Haus­arzt ent­schie­den. „Hier geht es um den gan­zen Men­schen“, begrün­det Chri­sti­an Lam­mer­ding, der gebür­tig aus Vre­den stammt, und bis 2018 im Krupp-Kran­ken­haus in Essen gear­bei­tet und dort auch den Fach­arzt für inne­re Medi­zin gemacht hat. Schon seit 2018 leben die Ehe­leu­te mit ihrer ein­jäh­ri­gen Toch­ter sowie Scha­fen, Hüh­nern und Hun­den auf einem Bau­ern­hof in Schagern. Und weil sie das Land­le­ben und ihre klei­ne Fami­lie auch ein biss­chen genie­ßen wol­len, sind sie froh in einer Gemein­schafts­pra­xis zu arbei­ten. „Das hat fach­lich und orga­ni­sa­to­risch nur Vor­tei­le“, zei­gen sich die neu­en Ärz­te, die sich die Arbeit übri­gens tei­len wol­len, über­zeugt. „Alles ande­re hat kei­ne Zukunft“, meint auch Dr. Stahl, der nie allei­ne arbei­ten woll­te und es immer sehr genos­sen und geschätzt hat, einen erfah­re­nen Kol­le­gen an sei­ner Sei­te zu haben.